Seit Anfang des Jahres hat unser Jugend-Einsatz-Team (JET) regelmäßig für den Einsatzfall im Wasserrettungsdienst trainiert. Knotenkunde, Revierkunde, Erste Hilfe, Funken und vieles mehr stand das Jahr über auf dem Trainingsplan des JET.
Vom 03.-05. August konnte die Jugendlichen nun zeigen, was sie das ganze Jahr über gelernt haben! Zusammen mit dem JET der DLRG Ortsgruppe Neustadt (Bezirk Marburg-Biedenkopf) stellten sich die JETies einer 24-Stunden-Übung auf unserer Rettungsstation am Schiersteiner Hafen.
Erzählungen eines JETies:
Das Wochenende begann gemütlich am Freitagnachmittag. Die DLRG Neustadt traf sich mit uns auf unserer DLRG Station am Schiersteiner Hafen und wir zeigten ihnen wo alles bei uns ist. Nachdem geklärt war, wer in welchem Bett schläft und die wichtigsten Sachen ausgepackt und verstaut waren ging es los.
Wir wiederholten nochmal das Thema Bootskunde und bekamen eine Einführung in die Grundlagen der Strömungsrettung.
An dem Abend backten wir Pizza und lernten uns alle etwas besser kennen.
Am Samstag ging es mit der Strömungsrettung weiter: Drei von uns wurden mit der kompletten Montur eines Strömungsretters ausgestattet und durften eine Runde im Wasser drehen, um zu testen wie es sich in dem Outfit so schwimmt.
Danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe erhielt kurze Neoprenanzüge und wurde mit den Seiltechniken der Strömungsretter von der Schiersteiner Fußgängerbrücke abgeseilt. In der Zwischenzeit wiederholte die andere Gruppe das Thema Erste Hilfe: Ansprechen von Personen, Feststellen von Bewusstlosigkeit, Seitenlage sowie das Tragen von verletzten Personen mit Hilfe einer Standardtrage aus dem Katastrophenschutz.
Während sich die eine Gruppe ausruhte bekam die andere Gruppe die Pumptechniken unseres Löschboots „Schierstein“ gezeigt und durfte diese auch selbst ausprobieren. Anschließend haben die Gruppen getauscht.
Nach den Übungseinheiten und dem Essen wurden wir zu unserem ersten Einsatz alarmiert: Gesunkenes Boot im Schiersteiner Hafen.
Wie im Ernstfall rückten wir mit unseren zwei Einsatzbooten Delphin (Mehrzweckrettungsboot) und Schierstein (Hilfeleistungslöschboot) aus. Die JET-Besatzung des Delphins kümmerte sich um die Rettung und Versorgung der Personen während sich die JET-Bestatzung der Schierstein um das Auspumpen und Abschleppen des Bootes kümmerte.
Als es dunkel war hatten wir unsere zweite Alarmierung: Vermisste Person. Wir teilten uns in verschiedene Teams auf. Die Boote bildeten eine Suchkette auf dem Wasser während wir als Fußstreifen gleichzeitig das Ufer absuchten. Ein Fußstreife fand die vermisste Person – in unserem Übungsfall nur eine Puppe.
Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich zusammen und mussten danach erstmal wieder die Schlafräume, Badezimmer, Toiletten, Küche und den Tagesraum der Rettungsstation aufräumen und putzen – wie an jedem „normalen“ Wachdienstwochenende.
Gleich nachdem alles sauber war, gab es die dritte Alarmierung für uns: Schnittverletzung in der Küche. Unser Koch hatte sich „in die Hand geschnitten“, was wir prompt adäquat verbunden haben – denn nochmal putzen wollten wir nicht.
Nach dem Mittagessen wurde unser Stationsalarm ausgelöst. Unser vierter Einsatz: Erste Hilfe Einsatz auf der Rettbergsaue. Ein Verletztendarsteller der Realistischen-Unfall-Darstellung der JUH Wiesbaden spielte für uns eine Person, die sich den Fuß verletzt hatte. In diesem Fall verarzteten wir den Fuß vor Ort und transportierten die Person mit unserem Spinboard zum Boot und mit dem Boot zurück zu unserer Rettungsstation.
Mit diesem Einsatz endete unserer 24-Stunden-Übung.
Es hat richtig viel Spaß gemacht! Wir freuen uns schon auf unsere nächste Übung!